Grundwissen Deutsch : Grundbegriffe Literatur- und Sprachbetrachtung

Absurdes Theater

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Begriff Form des modernen Dramas, die das Sinnlose als Protest gegen gegenwärtige Lebensformen herausstellt.
Erklärung Dramen des absurden Theaters stehen, wie viele Formen modernen Theaters, im Gegensatz zum aristotelischen Drama. Stücke des absurden Theaters haben meist eine nur angedeutete Handlung, die Charaktere sind nicht mehr voll durchgezeichnet.
Das absurde Theater macht das Sinnlose, Sinnwidrige zum Gegenstand. Die Darstellungsmittel des absurden Theaters sind vielfältig. W. Hildesheimer sieht jedes absurde Theaterstuck als eine besondere Form von Parabel, die durch das Fehlen einer Aussage entsteht. Es verwendet keine Symbolik, reiht Darstellungen absurder Zustande aneinander. Dabei werden Detailausschnitte oder Gesamtansichten vermittelt. Der Zuschauer wird zum Fragenden, das Stück gibt nur ,absurde Ersatzantworten". So muss das Geschehen auf der Bühne zusammenhanglos, absurd erscheinen. Verstärkt wird diese Wirkung teilweise durch die zum Fragment gewordene Sprache, unterstützt durch Gestik, Mimik and Requisiten.
Viele Rollen haben kein ,menschliches Ebenbild" (Vgl. Becketts „Endspiel", wo die Schauspieler in Mülleimern stecken). Zum Teil verkörpern Schauspieler auch mehrere Typen simultan. (Vgl. dazu Wolfgang Hildesheimer: Erlanger Rede über das absurde Theater. Spectaculum 6 Suhrkamp], 1960, S. 337 ff.)
Vertreter z. B. Beckett, lonesco (Frankreich), Pinter (England), Hildesheimer (Deutschland)