Grundwissen Deutsch Ii/III : Grundbegriffe Literatur- und Sprachbetrachtung

Rhetorik

Herleitung  

Erklärung

Redekunst / Kunst des �ffentlichen Sprechens

 

 
Entwicklung

Historische Entwicklung in Stichpunkten

Redetheorie der Sizilianer Korax und Teisias (5. Jh. v. Chr.): Unterteilung der Rede in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Betonung von Redesituation und Rednerperson bei den Sophisten. Ausrichtung auf Publikumserfolg der Rede.

Forderung Platons (ca. 390 v. Chr.), dass die Rede der Wahrheit dienen solle.
Aristoteles versucht, zwischen den Sophisten und Platon auszugleichen. Von ihm stammt die Einteilung in die drei Gattungen
Gerichtsrede, Staatsrede und Gelegenheitsrede.

Entwicklung einer Stillehre,
Einbeziehung von Topoi (Argumentationsbeweise).
Pflege der Rede in der attischen Demokratie des 4. Jahrhunderts (v. Chr.), Auswirkungen auf Schule und Literatur.
Theophrast beschreibt den Redestil im Hinblick auf seine Wirksamkeit.

Lehre von den rhetorischen Figuren und den Stilarten (schlichter, mittlerer und erhabener Stil).

Die Stoiker greifen auf Platon zur�ck und fordern die Wahrheit der Rede. Entwicklung der Lehre von den Tropen (W�rter in �bertragener Verwendung). �bernahme der Redelehre durch die R�mer, u. a. durch Cicero.
Vorstellung eines "idealen Redners" in seinem Werk "De oratore".

Erziehende Funktion der Rede bei Quintilian (l. Jh. nach Chr.).
Schwindende Bedeutung der Redetheorie und �ffentlichen Redekunst im Mittelalter.
�bernahme der rhetorischen Elemente durch die Dichtung.

Formen

Ansprache (Rede im engeren Sinn):
Festrede, politische Rede u. a. �ffentliche Reden, Hearing, Rechenschaftsbericht, Referat, Statement, Vortrag.

Die Ansprache wird allgemein als die Rede schlechthin bezeichnet. Politische Reden (wie z. B. die Parlamentsrede), Festreden und �hnliche Ansprachen oder Massenreden sind weit verbreitete Formen des �ffentlichen Sprechens, bei denen sprachliche und sprecherisch rhetorische Mit�tel bewusst eingesetzt werden. Das Hearing stellt eine Befragung von Fachleuten vor einem Gremium oder Ausschuss dar. Es herrscht ein sachlicher Grundton vor, auf rhetorische Mittel wird weitgehend verzichtet; der informative Charakter �berwiegt. Von der Grundintention �hnlich ist der Rechenschaftsbericht, bei dem es darum geht, dass sachlich berichtet wird. H�ufig wird der R. auch schriftlich verfasst.

Das Referat dient in erster Linie der Wissenserweiterung der Zuhörer. Ihm werden u. a. die folgenden Merkmale zugeschrieben:
Informierende, seltener argumentierende Grundintention, sachliche Richtigkeit, Zuverl�ssigkeit in der �bermittelten Sache, klare und �bersichtliche Gliederung, Adressatenbezogenheit, Verst�ndlichkeit, Veranschaulichung durch Folien, Tonband, Video und dgl., Aush�ndigung einer Gliederung oder Zusammenfassung an die Zuh�rer, Zeitdauer: unterschiedlich; Kurzreferat ca. 10- 20 min

Redeanalyse

Sprachliches Feld

Sprecherisches Feld

Rhetorisches Feld

Syntaktisch z. B.: Wort-

Sprechstufen

Redeaufbau

anzahl, -material

Ausdrucks-

Rhet. Figuren

Sprachstufe-Satzarten

qualität

Gesamtumfang

 

 

 

Semantisch Terminologie

Bedeutungsfunktio-

Redeaufbau:

Worthäufigkeit

nen,

Funktion

Stil: parataktisch/

Intensitätsgrade

der Teile

hypotaktisch

 

Argumentations-

Satzarten: Aus-

 

folge

sagewert: Urteil,

 

 

Frage, Wunsch,

 

 

Behauptung

 

 

Pragmatisch Verständlichkeit

Hörbarkeit

Wirksamkeit des

der Wörter und

Lautung:

Redeaufbaus

Sätze

situative

Wirksamkeit

Wortwirksamkeit

Variation der

der Argumen-

Satzwirksamkeit

Sprechstufen

tationsfolge

Funktion der

Hörerreaktionen

Hörerbezug

Satzarten

Reaktionen auf

Rededauer:

 

Hörerreaktionen

Wirkung

(zit. nach Lehmann/Glaser: Die Rede des Polititkers.Buchner 1974)