Romantik ca 1795-1835
Bezeichnung für eine literarische Strömung von etwa 1795 bis 1835. Im weiteren Sinn ist sie der Abschluss einer geistigen Bewegung, die vom Sturm und Drang bis zum Beginn des Realismus reicht.
Es gibt unterschiedliche Unterteilungen; z. B. in Jenaer Romantik (bis 1805) Heidelberger Romantik (bis 1813) - Spätromantik
Hintergrund:
Der politische Nationalismus sowie die in der Französischen Revolution (1789) geforderten Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit kennzeichnen die Literatur dieser Epoche nachhaltig.
In dieser Zeit entsteht auch ein ausgeprägtes historisches Bewusstsein, das sich auf den Bereich der Sprache ausdehnt. Die Romantik schließt in vielerlei Hinsicht an den Sturm und Drang mit seiner Betonung des Individualismus an.
Die Philosophen Johann Gottlieb Fichte (1762-1814), Friedrich E. D. Schleiermacher (1768-1834) sowie Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854) sind wichtige Wegbereiter.
Kennzeichen:
- gegen jede Gesetzlichkeit
- Vordringen in seelische Tiefenschichten
- Betonung der Individualität
- Betonung des Gefühls, der Phantasie und des Wunderbaren
- Bekämpfung des aufklärerischen Rationalismus
- Verschmelzung der Gattungen als Ziel
- Schöpferische Sprache
- Streben nach einer Verschmelzung von Kunst, Religion und Wissen
schaft in der Literatur
- Bevorzugte Formen: Lyrik, Erzählungen, Märchen, Romane
Vertreter/Schwerpunkte
Novalis (Friedrich von Hardenberg) (1772-1801):
„Hymnen an die Nacht" (1797)
„Heinrich von Ofterdingen", Roman (1802 )
Ludwig Tieck (1773-1853)
Kunstmärchen
„Franz Sternbalds Wanderungen", Roman (1798)
Clemens Brentano (1778-1842) Märchen, Gedichte - romantischer Lyriker
Joseph von Eichendorff (1778-1857):
„Aus dem Leben eines Tauge nichts", Novelle (1826)
Lyrik
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann(1776-1822):
„Phantasiestücke in Callots Manier",
Gesammelte Erzählungen (1814-1815)
„Die Elixiere des Teufels", Roman (1815/16)
„Das Fräulein von Scuderi", Novelle (1819/21)