eine der drei literarischen Gattungen ( vgl Lyrik, Dramatik). Unter Epik werden erzählende Texte zusammengefasst, die meist in Prosa, manchmal aber auch in Versen (gebundene Sprache) gechrieben sind.
Die Art and Weise, wie ein Erzähler seinem Zuhörer (Leser) den Text vermittelt, wird Erzählhaltung (auch Erzählweise) genannt.
Sie kann individuell and differenziert beschrieben (z. B. mit Worten wie: allwissend, distanziert, betrachtend . . .) oder pauschal einem grundsätzlichen Typus zugeordnet werden. Dabei unterscheidet man:
den allwissenden oder olympischen Erzähler.
Er kennt von vornherein das gesamte Geschehen, mischt sich ein, indem er den Leser direkt anspricht oder Erläuterungen, Kommentare, Wertungen abgibt. Er ist also eine vom Autor geschaffene Gestalt, wie es die Figuren des epischen Textes auch sind.
den Ich-Erzähler, der mit einer Figur des Textes identisch ist and damit zur fiktiven Welt des epischen Textes gehört,
die personale oder Er-Erzählhaltung, bei der der Erzähler vollig zurücktritt and jeweils mit einem eingeschränkten Blickwinkel erzählt wird.
F. K. Stanzel nennt diese grundsätzlichen Erzählhaltungen Erzählsituationen und unterscheidet:
auktoriale Erzahlsituationen,
Ich-Erzählsituationen,
personale Erzählsituationen.
(Vgl. Stanzel, Franz K.: Typische Formen des Romans. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
1964)
Erzählschritte markieren die einzelnen Etappen, in denen das Geschehen
entwickelt and dargestellt wird. Dabei kann zwischen dem äußeren („sichtbare" Handlung) and dem inneren Geschehen (Gedanken, Gefühle, Ängste etc.) unterschieden werden. Diese Unterscheidung gilt prinzipiell für alle literarischen Gattungen.
Die Erzählhaltung bestimmt wesentlich die Erzählperspektive, d. h. den dem Erzähler eigenen Blickpunkt, von dem er auf das Geschehen schaut. Sie wird vor allem in modernen Texten variiert durch Techniken wie den inneren Monolog (Gedanken einer Figur in der 1. Ps) oder die erlebte Rede (in der 3. Ps). Ein wichtiges Gestaltungsmerkmal epischer Texte ist das Verhältnis von Erzählzeit (durchschnittliche Zeit, die ein Leser braucht; sie kann an der Seitenzahl gemessen werden) zur erzählten Zeit (Zeit, in der sich die Handlung abspielt). Diese kann in verschiedenen Zeitebenen (z. B. durch Einfügen von Rückblenden) aufgeteilt sein. Unter Einbeziehung der Rückblenden können beide Zeiten in einem Diagramm aufeinander bezogen werden. Aus dem Verhaltnis beider Werte ergibt sich z. B. die Zeitraffung (Verhältnis zugunsten der Erzählzeit verschoben) oder die Zeitdehnung im umgekehrten Fall.
Die Untergliederung epischer Formen wird unterschiedlich vorgenommen. Zu den sog. Großformen zählen u. a. Roman and Epos, zu den sog. Kleinformen Novelle, Kurzgeschichte u. a.
Der Begriff ,episch" (= das Epische) wird nicht nur im Zusammenhang mit Formen der Gattung „Epik" verwendet. Man versteht darunter allgemein eine ,erzählende Haltung".
Das Epische ist u. a. gekennzeichnet lurch eine gewisse Distanzierung and breite Darstellung des Stoffes. |