Grundwissen Deutsch Ii/III : Grundbegriffe Literatur- und Sprachbetrachtung
Lyrik
Herkunft | griech: lyrikos = zum Spiel der Lyra gehörend |
Kurzdefinition | eine der drei literarischen Gattungen (Drama/Dramatik, Epik). Die Lyrik wird h�ufig als die subjektivste Art der Dichtung bezeichnet, da lyrische Texte in besonderem Ma� Ausdruck der Empfindungen des Dichters darstellen. Vielfach wird die Lyrik auch als die Urform der Dichtkunst �berhaupt gesehen. Sie gilt als besonders sensible Form von Literatur. |
Beschreibung | Kennzeichnende Elemente: traditionellerweise: Bild, Metrum, Reim, Rhythmus, Strophe u. a. Diese Merkmale werden heute teilweise in Frage gestellt, da die Gattungsgrenzen flie�end geworden sind. Erkennbare Formprinzipien werden allerdings weitgehend anerkannt |
Lyrisch (das Lyrische) bezeichnet - unabh�ngig von den drei Gattungen - eine bildhafte, teilweise an die Musik gebundene (vgl. Lyra = Leier) Sprache. Im Unterschied zu den anderen Gattungen ist der Dichter im lyrischen Text (in unterschiedlicher Intensit�t) sp�rbar: Eine besonders enge Verbindung wird hergestellt, wenn das Gedicht in der Ich-Form verfasst ist. Das dann deutlich werdende lyrische Ich kann, muss aber nicht mit dem Dichter identisch sein. Die historische Entwicklung weist - stark vereinfacht - folgende Schwerpunkte auf:*) Antike *) Die Gliederung folgt Ulrich Kleins Beitrag "Lyrik" im Handlexikon zur Literaturwissen-
schaft, hrsg. v. D. Kryvvalski, M�nchen, Ehrenwirth 1974, S. 292-299 Inhaltliche Ver�nderungen nach 1230: 16. und 17. Jahrhundert Gelehrtendichtung des Humanismus - Religi�se und gesellschaftlich orientierte Lyrik im Barock - Diesseitsfreude und Bewusstsein von der Verg�nglichkeit (z. B. Weckherlin, Opitz, Fleming, Harsd�rffer, Gryphius).
18. Jahrhundert
B�rgerliche gelehrte Poesie:
Formen u. a.:
- Philosophische Lehrgedichte (z. B. Brockes, Hagedorn)
- Gesellschaftsdichtung (z. B. Hagedorn, Jacobi, Goethe)
- Oden, Elegien, Lieder (z. B. Schlegel, Klopstock, Goethe) |
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19.Jahrhundert Unterschiedliche Auspr�gungen in der Romantik: Eine eigene Auspr�gung erf�hrt die Lyrik im Biedermeier: Wendung nach
innen, Betonung der Idylle (z. B. M�rike, Droste-H�lshoff).
Der Symbolismus leitet �ber zur Lyrik des 20. Jh.s Das lyrische Schaffen in Deutschland wird wesentlich beeinflusst von den Franzosen Baudelaire, Verlaine, Mallarm�, Rimbaud u. a. 20. Jahrhundert Im Expressionismus werden u. a. Vorahnung und Erfahrung des 1. Weltkriegs thematisiert, daneben bestehende Elemente fortgef�hrt. Die Palette lyrischer Texte ist vielf�ltig: Experimente, Zukunftsvisionen, Ausdruck von Angst und Schrecken, Melancholisches (Vertreter: z. B. G. Britting, G. Trakl, G. Heym, E. Lasker-Sch�ler). Etwa nach 1920-30 wird ein st�rkerer Realismus in der Lyrik sp�rbar (z. B. in den Gedichten B. Brechts). In der Zeit zwischen 1933 und 1945 dominiert die Blut-und-Boden-Poesie des Nationalsozialismus. Die Entwicklung der Lyrik nach 1945 l�sst sich schlagwortartig wie folgt
beschreiben:
Vgl. auch Grundwissen Literaturgeschichte !
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